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Mittendrin im vietnamesischen Leben

I n Hanoi findet das Leben auf der Straße statt. Das erspart dem Reisenden die Suche nach Authentizität. Beim Frühsport im Park, in der Nudelsuppenküche oder in den Gewerbevierteln der Altstadt, überall ist der Besucher mittendrin im vietnamesischen Leben.

D er Wecker klingelt um 4 Uhr 45. Westliche Touristen brauchen einen Wecker. Den meisten Vietnamesen dagegen genügt das graue Licht der Großstadt-Morgendämmerung, um sich von ihren Reisstrohmatten zu erheben und den Tag zu beginnen. Um 5 Uhr wandeln Hunderte Vietnamesen durch die Straßen der historischen Altstadt. Die meisten tragen Schlafanzug, manche Frauen haben Lockenwickler im Haar. Ihr gemeinsames Ziel: der Hoan-Kiem-See. Hier trifft sich in den frühsten Morgenstunden Jung und Alt zur kưrperlichen Ertüchtigung.

H ier und dort hat jemand ein Megaphon an einen Ghettoblaster angeschlossen. Schwungvolle Musik und zackige Anweisungen schnarren daraus hervor und Dutzende Groòstädter schwingen Arme und Beine. Auf den ehemals von den franzưsischen Kolonialherren gebauten Boulevards am See drehen Jogger ihre Runden. Jugendliche spielen Federball, ältere Vietnamesen praktizieren Tai Chi. Sogar die steinernen Parkbänke mutieren zu Sportgeräten. Eine Mutter weist ihre Sưhne an, Sit-ups zu üben.

D ie ersten schrägen Sonnenstrahlen fallen auf den See und lassen das Wasser glitzern. Schwüle Wärme steigt auf. Aus den Seitenstraòen schieòen Mofas, die Fahrerinnen mit langen Hosen, bis zur Schulter reichenden Handschuhen, Sonnenhut und vors Gesicht gebundenen Tüchern vor der Sonne geschützt. Der Tag hat begonnen.

K napp drei Stunden später, um 9 Uhr morgens steht in den schmalen Altstadtstraòen Hanois bereits der Smog. Hunderte, nein, Tausende von Mofas sausen durch das historische Viertel. An manchen Kreuzungen gibt es Ampeln, die von den Verkehrsteilnehmern als freundliche Empfehlung gesehen werden - nicht als Richtlinie. Gefahren wird so lange, bis der aufgestaute Querverkehr in einer Welle losrollt.

A n der Ecke der Straòen Hang Ngang und Hang Bac befindet sich das "Little Hanoi", ein Cafộ in franzưsischer Anmutung mit Korbstühlen und Müsli auf der Frühstückskarte. Die eigentliche Attraktion aber ist kostenlos: der Blick aus dem Fenster hinein ins tägliche Leben der Einwohner Hanois. Auf der anderen Straòenseite ưffnen einer nach dem anderen die Sonnenbrillen-Läden. Da jedes der rund ein Dutzend Geschäfte die gleichen Kopien von Armani- und Ray-Ban-Gestellen anbietet und nicht einmal die für reich gehaltenen westlichen Touristen mehr als eine Brille brauchen, haben sie kaum Kunden.

E iner der unterbeschäftigten Pseudo-Optiker zurrt einen Vogelkäfig von seinem Mofa los und setzt einen fetten Hahn auf die zwei Quadratmeter Bürgersteig vor seinem Laden. Dort hockt bereits eine junge Frau zwischen parkenden Fahrrädern und zupft die Blätter von den Litschis, die sie dann zu schưnen Sträuòen gebündelt zum Kauf anbietet. Ein Kilo für 4.000 Dong. Das sind gerade mal 27 Cent. Aber Litschis gibt es in diesen Wochen zur Genüge, und die Marktfrauen kưnnen froh sein, wenn sie ihre Ware verkaufen, bevor sie in der Hitze verdirbt.

A m Ba-Dinh-Platz grüòt sozialistische Monumentalarchitektur. Hier, wo Ho Chi Minh, Präsident Nordvietnams und ideologischer Vater aller Vietcong, am 2. September 1945 die Unabhängigkeitserklärung für Vietnam verlas, haben seine übereifrigen Gefolgskader ein klotziges Mausoleum errichtet, das den guten Willen rechtfertigen soll, mit dem sie sich über den Letzten Willen ihres 1969 verstorbenen Führers hinweg setzten.

S tatt seine Asche zur Hälfte in Saigon und in Hanoi in einem Park unter Bäumen beizusetzen und damit die Einheit von Nord- und Süd-Vietnam zu symbolisieren, setzt das sozialistische Vietnam alles daran, seine sterblichen Überreste der Tropenhitze zum Trotz zu konservieren - und schicken den einbalsamierten "Uncle Ho" vier Monate im Jahr (September bis Dezember) nach Russland zur Erhaltung. Seit dem Tod Lenins hat man dort ja Erfahrung in solchen Dingen.

D Die Mittagshitze liegt schwer über der Stadt. In einem am Straòenrand geparkten Cyclo schläft der Fahrer. Neben einer Zuckerrohrpresse sitzen zwei Frauen unter ihren konischen Strohüten und tratschen. Im Queen-Cafộ in der Hang Bac summen sich die Computer in den Nachmittag. Auf einem Rechner schläft reglos ein Kater. Nur die Schwanzspitze zuckt vor dem Einschub des Diskettenlaufwerks. Die Kellnerin gähnt und schwankt auf ihren Plateauschuhen, als sie den Fruchtshake serviert. Lieber würde sie mir einen Ausflug in die Halong-Bucht oder zu den Bergvưlkern nach Sapa verkaufen. Wie überall in Vietnam haben sich auch hier die Cafộ-Betreiber in den Kopf gesetzt, alle Bedürfnisse der Touristen zu befriedigen (Essen, Trinken, Internet, Transport, Unterkunft, Visa für Nachbarländer, Eintrittskarten fürs Wasserpuppentheater).

D ie 36 historischen Straòen in Hanois Altstadt tragen einer tausendjährigen Tradition zufolge die Namen der Waren, die in ihnen verkauft werden, oder eines bestimmten Gewerbes. Die Hang Bac etwa ist die Straòe der Silberschmiede. Hier finden sich noch heute etliche Juweliere. Hang Chieu dagegen ist die Gasse der Reisstrohmatten. In der Pho Hang Quai findet sich alles, um einen buddhistischen Altar einzurichten: Statuen, Räucherwerk und Geister-Geld, jene Geldscheinkopien, mit denen die Geister von Verstorbenen besänftigt werden sollen.

V iele Hundert Jahre nachdem die vietnamesischen Zünfte "ihre" Straòen bevưlkerten, bleibt diese Tradition erhalten und wird sogar fortgeführt - oft zum Verdruss westlicher Besucher. Denn in der Bücherstraòe findet sich eine Buchhandlung neben der anderen. Im Rest der Altstadt dagegen ist es unmưglich, ein Buch zu kaufen, es sei denn, man sucht einen fotokopierten Lonely-Planet-Reiseführer über eins von Vietnams Nachbarländer (China, Laos, Kambodscha), den viele Straòenhändler anbieten.

A m Nachmittag wimmelt es am Literaturtempel nur so von Touristen. Vor fast 1.000 Jahren war er das konfuzianische Hauptheiligtum und gleichzeitig die älteste Universität. Zur Zeit der chinesischen Besetzung Vietnams absolvierten adlig Geborene hier die Mandarinprüfungen. Im Eingang weist eine Steintafel die Eintretenden darauf hin, von ihren Pferden abzusteigen und zu Fuò weiterzugehen. Heute halten hier die Cyclos. Im Zentrum des Tempels liegt der Brunnen des Himmlischen Lichtes, flankiert von steinernen Schildkrưten, die beschriebene Steintafeln aus den Jahren 1442 bis 1779 tragen. Auf ihnen sind die Resultate vergangener Examina und die Namen der Absolventen eingeschrieben. Wo sonst finden erfolgreiche Studenten so viele Jahre nach ihrem Examen noch solche Anerkennung?

D ie Dämmerung bricht früh herein. In der Hang-Hanh-Straòe, wo sich ein Restaurant an das andere reiht, zerren die Parkplatzwächter die Mofafahrer fast von ihren Zweirädern, um sie in die Lokale zu bringen, aus denen westliche Pop-Musik erschallt. Ein kompletter Stromausfall macht dem Lärm ein Ende. Der Hausherr serviert bei Kerzenschein, die Vưgel in den viel zu kleinen Holzkäfigen stecken die Kưpfe unter die Flügel, zahllose Vietnamesen brechen hektisch auf, um die Fortsetzung einer beliebten Seifenoper in einem anderen Stadtteil zu verfolgen.

A uch am späten Abend herrscht im Süòigkeiten-Laden in der Ta-Hiem-Straòe noch Hochbetrieb. Aus mit Eisblưcken gekühlten Blechkübeln schưpfen zwei Teenager Süòes aus grünen Bohnen, Reis, Kokosnuss und Mais in der Konsistenz von Gưtterspeise in Gläser oder - zum Mitnehmen - Plastikbeutel. Die Einheimischen fahren mit Mofas vor, sacken ein Dutzend Beutelchen ein, oder nehmen auf den winzigen Plastikhockern Platz, die unter manchem Touristen leicht die Grätsche machen.

K urz vor Mitternacht schiebt der Laden als einer der letzten in der Straòe sein Metallgitter zu. Sechs Stunden später tritt die Mutter der beiden Jungen mit einer mobilen Garküche an der Schulterstange auf die Straòe. Dann verkauft sie den vom See zurück kehrenden Frühsportlern ihre erste Nudelsuppe.

Spiegel Online 06.2002

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